Hass (Teil 1 von 10000): Fahrräder ohne (vernünftiges) Schutzblech

Wenn man wie ich täglich mit dem Fahrrad durch die Innenstadt fährt, muss man natürlich mit einigen Unannehmlichkeiten zurechtkommen. Zum Beispiel mit dem üblichen Verhalten von Fußgängern, zuerst auf den Radweg zu laufen, dann nach rechts und links zu schauen, um dann geschockt mitten auf dem Radweg stehen zu bleiben, weil da was auf sie zukommt. Oder mit der verächtlichen Einstellung der meisten Radfahrer gegenüber jeglichen Verkehrsregeln.

Das sind Umstände mit denen man sich als Stadtradfahrer gezwungenermaßen arrangiert. Eklig wird es erst bei Regen.

Regen an sich ist kein Problem, das hält mich und die meisten anderen Stadtradfahrer nicht von der Straße. Das Problem ist nur, dass sich dann zwei Faktoren überschneiden:

1. Ein erratisches und aggressives Fahrverhalten, allgemein beschleunigte Geschwindigkeit und waghalsige Überholmanöver. Weil: Regnet halt, da muss man schnell nach Hause.

2. Die generelle Straßenuntauglichkeit der meisten Fahrräder, seien es Mountain Bikes oder fahrender Rost aus dem 1. Weltkrieg.

Hierbei speziell: Schutzbleche. Ich visualisiere das mal:

Die eine Hälfte der Fahrräder hat gar kein Schutzblech und zieht wahre Wasser-Fontänen hinter sich her, die andere Hälfte nur einen kurzen Stumpen, der zwar den Fahrer einigermaßen trocken hält, aber nach hinten hin immer noch spritzt wie Sau.

Lange Schutzbleche oder nach außen gebogene Gummifortsätze findet man leider äußerst selten.

Nun ist es nicht zu erwarten, dass der Stadtradfahrer, der gemeinhin ein Einzelkämpfer ist, Rücksicht auf andere Radfahrer nimmt. Das lernt jeder recht schnell. Nur wird man gerade bei Regen die  Leute einfach nicht los.

Hat man mal einen dieser fahrenden Wasserspeier trotz deren erratischer Fahrmanöver überholt, kann man sich sicher sein, dass sie bei der sich nächstbietenden Gelegenheit wieder an einem vorbeiziehen. Weil: Es ist nass und kalt, da muss man schnell fahren. Und möglichst nicht nach rechts und links schauen, das verlängert die Fahrt.

Was also tun? 10 Meter Abstand zum Vordermann halten? Sowas wie Abstand gibt es auf Radwegen nicht. Das ist eine Lücke, in die sich ein anderer Schutzblechverweigerer zwängen kann.

Fahren wie eine gesengte Sau, damit man möglichst vorne fährt? Die Idee haben auch andere.

Resignieren und einen blöden Blog-Eintrag schreiben? Genau.

In diesem Sinne: Aus dem Weg, ihr Deppen.

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