Wandertag Special: Paris (4) – Tour de Paris III

paris_eiffel02Während ich vom 22. März bis zum 3. April im Rahmen des Erasmus Intensive Programme Improving the security knowledge in ICT – Advanced Technologies mit 69 anderen Studenten aus sieben europäischen Ländern zu Gast in Paris war, wurde uns von der Gastgebenden Universität Ecole Supérieure d’Informatique, Electronique, Automatique (ESIEA) nach den Vorlesungen und Übungen am Vor- und Nachmittag ein “Social Program” geboten, um uns Paris zu zeigen.

Sonntags habe ich mich dem Social Program für die Catacombes de Paris, Musée du Louvre und Tour Eiffel wieder angeschlossen. Statt dem Louvre bin ich jedoch in das Musée de l’Orangerie gegangen, das mir am Samstag vor der Nase zu gemacht hatte.
In der zweiten Woche war leider nicht mehr so viel Zeit um längere Ausflüge zu machen (und vor allem wäre eh fast alles zu gewesen) weshalb ich mich mehr um das Hotel herumgetrieben habe und nur einmal Sacré-Cœur am Abend besucht habe.

Catacombes de Paris

paris_catacombes01Als alter Goth musste ich mir natürlich am Sonntag morgen die Tour durch die Catacombes de Paris geben. Die alten Pariser Steinbrüche sind zu einem großem Beinhaus umfunktioniert worden, als die überfüllten Friedhöfe Paris’ zum Seuchenherd geworden sind. Die Gebeine in den Friedhöfen wurden deshalb exhumiert und in die Katakomben eingelagert. Dort türmen sich jetzt etwa eineinhalb bis zwei Meter hoch Knochen und Schädel zu beiden Seiten der Gänge des Steinbruches. Dabei sind die Schädel zu tollen Mustern und Verzierungen in die restlichen Knochen eingestapelt. Ich als Gruftie hätt da den ganzen Vormittag drin bleiben können – wenn ich ein Stativ dabei gehabt hätte, denn Blitzlicht würde ja den Knochen schaden und für den Nachtmodus in den düsteren Gängen wackel ich zu viel (außerdem zu viele blöde Touristen).

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Musée du Louvre et Jardin des Tuileries

paris_louvreAm Nachmittag ging das Social Program erneut zum Musée du Louvre. Zumindest für den Weg dorthin hab ich mich der Gruppe angeschlossen. Aber da ich ja schon im Louvre war und am Samstag es nicht geschafft hatte ins Musée de l’Orangerie zu gehen, habe ich in der Zeit als die anderen sich im Louvre die Beine abgelaufen haben  diesmal den Jardin des Tuileries zum Museum durchquert. Auch wenn sich einige Pfützen gehalten haben, so war es doch deutlich weniger Labyryinth-artig – das Wetter war zwar immer noch kühl (zumindest im Wind) aber immerhin durchgehend schön sonnig. Dementsprechend viele Touristen waren unterwegs. Weshalb Franzosen die Bäume in ihren Gärten rund, eckig oder hauptsache irgendwie unnatürlich zuschneiden müssen, ist mir aber immer noch ein Rätsel

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Musée de l’Orangerie

paris_orangerie01Dieses Mal, es war ja auch erst kurz nach zwei oder so, hatte das Musée de l’Orangerie (fast am Place de la Concorde) tatsächlich offen. Die Ausstellung ist nicht sonderlich groß, aber -wenn man sich wie ich für Impressionisten und besonders für Claude Monet begeistert, erst recht- sehr sehenswert. Besonders die acht riesigen, an den Wänden von zwei ovalen Räumen ausgestellten Seerosenbilder haben mich unglaublich beeindruckt und begeistert, dass ich das Museum am liebsten gar nicht verlassen hätte. (Laut meinem Reiseführer seien sie nach Anweisung von Monet angeordnet, aber der Reiseführer lag auch schon beim Foucaultschen Pendel im Panthéon falsch…) Diese knapp 100 mal 2 Meter Seerosenbilder hat Monet vor dem ersten Weltkrieg begonnen und erst nach Ende des Krieges beendet. An den verwendeten Farben spiegeln sich dabei seine Gefühle, die er wohl während dieser Zeit hatte.
Ansich kann ich Leute die in Museen Fotos machen überhaupt nicht ausstehen (besonders wenn sie mit Blitzlicht die Farben der Gemälde bedrohen), aber dort musste sogar ich Fotos machen, auch wenn es auf den Fotos bei weitem nicht so beeindruckend wirkt wie in echt. Allein für diese zwei Räume würde ich wieder nach Paris fliegen. Meine

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Meine Kamera hat leider keine Panoramafunktion – dass sie einigermaßen zampassen war ein glücklicher Zufall! Die anderen tollen impressionistischen und frühimpressionistischen Werke der Sammlung -von weiteren sehr berühmten Künstlern wie u.a. Cézannes, Gaugin, Renoir, Sisley, …- verblassen in meiner Erinnerung leider gegen die Nymphéas Monets.

Tour Eiffel

paris_eiffel01Schließlich musste ich mich aber doch von den Seerosen trennen – schließlich wollte ich ja den Rest der Gruppe wieder am Louvre treffen um zum Eiffelturm zu fahren. Da habe ich außenherum diesmal die andere Seite des Jardin des Tuileries gesehen. Auf der Suche nach etwas Essbaren bin ich dort jedoch gescheitert und erst am anderen Ende, beim Osteingang zum Palais du Louvre ein überteuertes und sparsam belegtes Baguette gefunden. (Ich war damit innerhalb von drei Tagen zum vierten Mal beim Louvre…)

Nachdem ich mich der Gruppe dann wieder angeschloßen habe, sind wir mit einem proppenvollen Bus zur nächsten großen Touristenattraktion gefahren: dem Tour Eiffel – wo wir erst mal endlich wieder in der Schlange anstehen durften, bis uns (leider, eigentlich wollte ich zu Fuß gehen) der Lift (nach weiterem Anstehen) zur Spitze des ca. 300 Meter hohen Eiffelturms gebracht hat.

Von dort aus war bei dem klaren, aber von Wolken überzogenen Himmel eine gute Sicht auf die riesige Metropole Paris möglich. Der Schattenwurf der Wolken hat das Bild der Stadt noch interessanter wirken lassen. Nachdem wir zamgefrohren waren und uns sattgesehen hatten, waren die Mägen leer und ein typisches Pariser Abendessen (und nicht der Hotelfras) musste her: Pizza, bzw. Italienisch. Aber die sportliche Hälfte von unserer Gruppe (mich mit eingeschlossen) ist dann immerhin noch den Turm die 676 Stufen (laut Zählung eines Komilitonen) runter gelaufen – und wir waren zehn Minuten schneller als die faulen Aufzugansteher!

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Damit waren das für mich alle Ausflüge im Rahmen des Social Programs – es hätte am Mittwoch nocheinmal den Louvre gegeben (weil sies am Samstag verplant hatten) und am Donnerstag Arc de Triomphe. Leider war ich ab Donnerstag dann ziemlich Erkältet und entsprechend Fertig, weshalb ich mir das Französiche Wahrzeichen wohl das nächste Mal anschauen werde. Aber im Laufe der zweiten Woche bin ich trotzdem noch etwas rumgekommen – insbesondere nach Montmatre und Sacré-Cœur.

Sacré-Cœur

paris_sacre-coeur05Eigentlich wollte ich mir von Montmatre aus den Sonnenuntergang über Paris anschauen – ganz romantisch allein… Aber da die Übungen und anschließendes Abendessen (auch wenns schlecht war, Hunger war ja trotzdem da) so lange brauchen, hab ich es eh erst kurz nach Sonnenuntergang zur letzten Kirche die ich in Paris von innen gesehen habe geschafft. Gelaufen bin ich diesmal jedoch nicht, ich habe mich dem konfusen Metrosystem anvertraut -was, wenn man vorraus plant, erstaunlich leicht geht. Nur bei dem Weg von der Metrostation durch irgendwelche kleinen Gassen war ich mir des Weges doch etwas unsicher – aber zumindest habe ich offensichtlich nicht die üblichen Touristenrouten benutzt.
Bei Tage wirkt Sacré-Cœur sicherlich beeindruckend – in der Dämmerung und selbst angeleuchtet im Dunkeln hat mich die Basilika jetzt nicht unbedingt vom Hocker gerissen (wenn einer da gewesen wäre) – aber ich mag ja auch lieber gothische Architektur. Auch von innen war sie, vielleicht wegen dem fehlenden Licht durch die Buntglasfenster, nicht so beeindruckend wie ich es erwartet hätte. Natürlich, wie könnte es anders sein, war die Krypta und die Kuppel schon längst nicht mehr zugänglich.

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Der Blick über Paris bei Nacht ist schon erstaunlich. Paris wird wirklich absolut nicht dunkel. Meinen Weg zurück habe ich dann durch Montmatre zu einer entfernten anderen Metro-linie (bei der ich das umsteigen vermeiden konnte) genommen, was mich wohl aber aus dem so gelobten Künstlerbeireich des Viertels herausgeführt hat, denn so Künstlerisch war der lange, langweilige Boulevard dann doch nicht.

Auf gut Glück

Ansonsten bin ich nur nach der Uni noch etwas in der gröberen Gegend um das Hotel herumgelaufen. Ich wollte eigentlich den Cimetière Montparnasse besuchen – aber wie anscheinend alles in Paris schließen die Friedhöfe wie auch die Gärten mitten am hellichten Tag um 6 oder 6:30 Uhr abends. Erstaunlich finde ich, dass sich die Pariser an die Schließungzeiten der kleinen Parks zu halten scheinen – obwohl viele nur durch einen Hüfthohen Zaun getrennt sind.
Den Friedhof jedoch vor dem Schließen zu erreichen war nicht zu schaffen, da die Übungenen mit Vortrag ja meistens mindestens bis 5:15 oder eher 5:30 gingen. Also bin ich einfach so etwas in Montparnasse auf gut Glück irgendwo herumgelaufen und habe eine interessante Straße entdeckt (davon gibts allerdings keine Fotos): ein DVD-Shop mit verdunkelten Scheiben -also wohl für Sex Videos, ich habe es nicht überprüft- am anderen! Nur unterbrochen von recht vielen Restaurants und Cafés.

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Ein anderes Mal bin ich südlich von Place d’Italie herumgelaufen, erst einem großen Boulevard folgend und dann durch einen Park rein in die kleinen Straßen, durch die nicht ganz so schönen Bereiche irgendwie zurück zum Hotel. Dabei habe ich dann auch die einzige Frau gesehen, die die Scheiße von ihrem Köter mitgenommen hat. Vorbildlich! (Besser wäre nur, gar nicht erst so ein Vieh in der Großstadt halten.)

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Alle Artikel dieser Serie:
Paris (1) – Intense Programme
Paris (2) – Tour de Paris I
Paris (3) – Tour de Paris II
Paris (4) – Tour de Paris III
Paris (5) – Funny Things

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