Massive Squad

A long time ago in a galaxy far, far away…

Endlich haben wir das Star Wars Pen&Paper Rollenspiel von Wizards of the Coast gespielt und ich kann über das Rollenspielsystem und das Grundregelwerk berichten. Das Star Wars Rollenspiel basiert auf den Regeln von Dungeons & Dragons 3.5 mit einigen Abänderungen. Es ist sozusagen “D&D 3.75″.

Über den Kampagnenhintergrund brauchen nicht viele Worte verloren werden – Star Wars ist ja bekannt genug. Das Regelsystem erlaubt jedoch Kampagnen nicht nur zur Zeit der Star Wars Filme, sondern auch tausende Jahre zuvor und danach. Für die alte Republik, new Jedi Order und the Force Unleashed gibt es Zusatzmaterial.

Charaktere – Rassen

Viele der bekannten Alien-Rassen aus den Star Wars Filmen sind spielbar. D&D-typisch haben alle Rassen besondere Vorteile und einen Bonus sowie einen Malus auf Attribute (Stärke, Geschicklichkeit, Konstitution, Intelligenz, Weisheit, Charisma). Neben Menschen gibt es Cereans, Duros, Ewoks, Gamoreans, sogar Gungans (Jar-Jar Binks), Ithorians, Kel Dor, Mon Calamari, Quarren, Rodians, Sullustans, Trandoshans, Twi’leks, Wookies und Zabrak.

Charaktere – Klassen

Charaktere wählen neben ihrer Rasse D&D-typisch ihre Klasse. Dabei gibt mit Noble, Scoundrel, Scout, Soldier und natürlich Jedi nur eine relativ kleine Auswahl, dafür gibt es auch hier Prestigeklassen und die Klassen lassen sich kombinieren. Neu im Vergleich zu D&D 3.5 ist, dass die Klassen nun nicht mehr feste Fähigkeiten haben, die sie mit Aufstieg in eine neue Stufe erlernen, sondern alle zwei Stufen Talents erhalten die klassenspezifisch aus mehreren Talentbäumen ausgewählt werden können. Feats gibt es weiterhin, feste Klassenfeats gibt es aber auch hier nicht: jede zweite Stufe wählt der Charakter sein Bonusfeat aus einer Klassenspezifischen Liste. Abgerundet wird das Ganze durch allgemeine Feats (alle 3 Stufen). Skills gibt es weiterhin, diese lassen sich jedoch nicht mehr steigern. Es wird nur noch zwischen trainierten (+5 Bonus) und untrainierten Skills unterschieden (kein Bonus).

Regelsystem

Neben den schon beschriebenen änderungen am Charakteraufbau verwendet Star Wars vor allem die Klassenstufe als modifikater deutlich häufiger (Waffenschaden, Skillwürfe, Defensive etc.). Rüstungsklasse und Rettungswürfe gibt es nicht mehr getrennt, diese wurden als Defenses zusammengelgt. In Form von Force Points greift Star Wars die aus der D&D 3.5 Kampagnenwelt Eberron bekannten Action Points auf. Mit Force Points können besondere Talente eingesetzt werden, Würfelwürfe verbessert werden oder der Character vor dem Tod bewahrt werden. Force Points frischen sich jedoch wie Action Points nur bei jedem Levelaufstieg auf. Die Macht wird ähnlich einem Kartenspiel eingesetzt: der Charakter hat eine bestimmte Anzahl vorher ausgewählter “Karten” (Machtfähigkeiten) die er einmal pro Begegnung “spielen” darf.

Das Kampfsystem ist ansonsten sehr ähnlich zu D&D 3.5 – Auffällige neuigkeit ist nur der Zustandsmonitor der dem Charakter mali auferlegt wenn der Charakter besonders viel Schaden genommen, beteubt oder anderweitig schwer getroffen wurde. Auch in Star Wars hat sich mehr zu einem Tabletop entwickelt, wobei jedoch das Maß von D&D 3.5 nicht überschritten wurde. Spielen ohne Spielplan ist immer noch möglich.

Im großen und ganzen ist das Regelsystem noch actionlastiger und power-gamiger als D&D 3.5 an sich schon. Man kann bei Wizards of the Coast jedoch davon ausgehen, dass das Regelsystem gut ausbalanciert ist – um das zu beurteilen reicht ein Abend nicht.

Grundregelwerk

Das Grundregelwerk ist in einem ungewöhnlichen aber durchaus praktischen quadratischen Format und gut verarbeitet. Die Aufmachung mit einer Mischung aus Comiczeichnungen und Filmszenen ist ansprechend. Die Texte sind leicht verständlich und wo nötig mit Beispielen versehen. Das Grundregelwerk ist für einfache Kampagnen vollständig mit Charaktergenerierung, Ausrüstung, Droiden, Gegnern und Raumschiffen sowie einer (zu kurzen) Beschreibung der verschiedenen Zeiten und der Galaxie. Aber natürlich will WotC weitere Bücher verkaufen.

Unser Spielleiter und wandelndes Star Wars Lexikon

Fazit

Für Spieler die D&D 3.5 kennen ist das Star Wars Rollenspiel kaum eine Umgewöhnung. Die neuen und durchdachten Regeln passen zum Setting und die neue Flexibilität bei der Charaktergenerierung verspricht Abwechslung auch bei gleicher Charakterklasse. Wie es sich mit den neuen Desitny System verhält muss erst noch ausgetestet werden, die spielt jedoch keine zentrale Rolle im Regelsystem. Der Kampf ist auf den Anfangsstufen nicht weniger tödlich als in D&D 3.5 – eine ordentliche Blaster Rifle macht schonmal ihre 3d6 Schaden – wobei Charaktere mit maximal um die 30 HP beginnen. Für Rollenspieler und Star Wars Fans mit guten Englischkenntnissen (es gibt bisher keine Übersetzung) auf jeden Fall lohnenswert!

Quellen und Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Star_Wars
http://www.wizards.com/default.asp?x=starwars
http://en.wikipedia.org/wiki/Star_Wars_Roleplaying_Game_%28Wizards_of_the_Coast%29
http://en.wikipedia.org/wiki/D%26D

Gregor, am 2. September 2009 18:00		RSS 2.0 Trackback Kommentar
Tags Dungeons & Dragons, Pen & Paper, Rollenspiel, Star Wars, Wizards of the Coast Aus der Kategorie Bücher, Spiel & Spaß

Gregor ist Squad-mit-Gründer und mit-Seitenadmin - als Informatiker mit Schwerpunkt auf System- und Netzwerkadministration ist er mitverantwortlich für die sichtbaren und unsichtbaren technischen Umwälzungen auf der Massive Squad Homepage. Im Squad obliegt ihm der Vorsitz der Witzquisition und er ist Präsident des Kaninchenzüchter ein Verein.