Wandertag (1): Watzmann
Nachdem ich im Frühling 2008 schon eine Tour durch das Wimbachtal zwischen Watzmann und Hochkalter gemacht hatte, aber damals nicht auf den Watzmann steigen konnte, weil dort noch Schnee lag, war es im September schließlich so weit. Zusammen mit meinem Vater machte ich eine Zwei-Tages-Tour von der Wimbachklamm zum Watzmann-Haus, hinauf auf den Hochspitz und zurück nach Berchtesgaden.
Die Wimbachklamm hatte ich mir bereits im Frühling angesehen, doch sie war einen weiteren Besuch wert. Von der Wimbachbrücke kommend gibt es eine Abzweigung und für 1 Euro Eintritt kann man auf den Holzstegen durch den Bruch wandern, während unter einem der Wimbach hindurchrauscht, der sich in Jahrtausenden in den Fels gegraben hat und an der rechten Felswand unzählige Wasserfälle sprudeln.
Einer Abzweigung nach der Klamm folgend ging es nun über Waldwege aufwärts, vorbei an einigen Sturmschäden der letzten Tage, Pferde- und Kuhweiden und Berghütten (wo ich eine absolut ekelhafte Löwenbräu-Radler getrunken habe; ich fand ja den Löwenbräu-Hass bisher immer überzogen). Des Weges kommt man auch an der Seilbahn vorbei, über die das Watzmannhaus versorgt wird.
Allgemein hübsche Wanderwege mit schöner Aussicht auf die Berchtesgadener Alpen, nur zum Ende hin über die Felswege die letzten Höhenmeter hinauf zum Watzmannhaus wird es etwas eintönig. Uns kamen dabei einige Wanderer entgegen, die schon vormittags hinaufgestiegen waren und nun bereits am Abstieg waren. Aber wir hatten ja vor, in der Hütte zu übernachten.
Das Watzmannhaus auf 1930 Höhenmetern gibt es bereits seit 1888 und es ist eines der meistbesuchten Häuser des Alpenvereins. Es war mit Übernachtungsgästen vollständig ausgebucht, auch wir mussten vorher reservieren. Es ist vollständig bewirtschaftet, aber die Preise sind wie zu erwarten ordentlich hoch. Da schluckt man selbst als Münchner. In der Umgebung um das Haus (das Falzköpfl) herrschte eine Ruhe wie man sie aus dem Tal nicht kennt. Nicht einmal Tiergeräusche hört man und bei Windstille hat man wirklich das Erlebnis absoluter Stille.
Wir übernachteten also und nachts gab es auch ein echtes Berggewitter. Das muss man mal erlebt haben: Ununterbrochen Blitze und Donner und das Haus auf seiner erhobenen Lage Wind und Regen völlig ungeschützt ausgesetzt. Morgens war es jedoch bereits wieder trocken und wir machten uns bei Sonnenaufgang an den Aufstieg auf das Hocheck, den niedrigsten der drei Watzmanngipfel.
Die Anfangs noch relativ sicher begehbaren Schotterwege verwandeln sich schnell in eine ordentliche Kletterpartie, bei der die Wege teilweise durch Seile gesichert sind. Kletterausrüstung ist zwar nicht nötig, aber gute Bergschuhe und einen festen Stand sollte man mitbringen. Der morgendliche Nebel verzog sich langsam und man bekam einen wunderbaren Blick ins Tal und auf die umliegenden Berge.
Schließlich erreichten wir das Hocheck auf 2651 Höhenmetern und wurden auch schon von einem Schwarm Dohlen erwartet, die offenbar von den Gipfelstürmern mit genug Essen versorgt wurden, dass sie es sich dort oben bequem gemacht hatten. Noch war es sonnig und der Himmel blau, doch wie vom Wetterbericht angekündigt zogen bereits langsam Gewitterwolken auf, die man am besten nicht am Gipfel erwartet.
Eigentlich hatten wir geplant, auf dem Berggrat zur Mittelspitze weiterzuwandern, dem mit 2713 Höhenmetern höchsten Punkt des Watzmanns, aber die Strecke trauten wir uns nicht zu. Ohne Seil, Helm und übrige Bergsteigerausrüstung ist der Weg nicht gerade ungefährlich und für relative Anfänger wie mich sowieso nicht zu empfehlen. Außerdem wussten wir nicht, ob wir es zeitlich hin und zurück schafften, bevor die Wolken heranwaren. Also machten wir kehrt und begannen den Abstieg.
Am Watzmannhaus machten wir noch einmal eine kurze Pause, wanderten dann aber recht zügig den Weg vom Vortag zurück. Das klappte auch alles ohne besondere Vorkommnisse; in ein Gewitter kamen wir nicht mehr, nur der Weg wurde mit der Zeit etwas eintönig. Wenn man kurz vorher noch auf dem Gipfel stand ist Wald nicht sonderlich interessant. Alles in allem aber eine schöne und abwechslungsreiche Tour.
am 29. November 2008 um 18:16 Uhr.
Sehr schöne Bilder! Ich bin auf deine weiteren Wanderimpressionen gespannt!
am 1. Dezember 2008 um 13:55 Uhr.
habs dieses jahr leider ganr nicht in die berge geschafft. ab da wo ich dann mal vorhatte, zum wandern zu gehen, war das wetter am wochenende entweder schlecht oder es war schon irgendwas geplant…
am 3. Dezember 2008 um 18:12 Uhr.
[...] am Samstag Nusas Wandertagsartikel die Grenzen unseres vorigen Themes Scruffy gesprengt hatte, haben wir herumgesucht, herumgefunden [...]