Wärend Cyon all die Abenteuer erlebte bleib das Arme Kampfmuli alleine zurück. Aber auch dieses Abenteuer mag erzählt werden.
Das Kampfmuli Eysel beobachtete die Zauber-Eskapaden des Kampfmagiers mit stoischer Ruhe. Es war das schon gewohnt, Cyon war nie der Hellste gewesen und im Zweifelsfall mähte er einfach alles mit Kampfmagie nieder.
Doch als der Kerl ins Wasser platschte und fortgespült wurde, war Eysel doch etwas überrascht. Jetzt stand es alleine in dieser depperten Höhle, Cyons Zauberutensilien auf dem Rücken, aber nichts zu Essen.
"I-A!" brüllte Eysel wütend und stapfte aus der Höhle hinaus. Es trabte durch den stockdunklen Gang zurück bis zur letzten Abzweigung. Zwar hatten animalische Instinkte und Witterung bisher geholfen den Weg zu finden, aber nun entschloss sich das Kampfmuli erst einmal für Licht zu sorgen. Doch wie? Mit dem Maul durchsuchte es die Taschen auf seinem Rücken und warf einen alten Zauberstab, eine Feldflasche Schnapps und einige bestimmt verdammt kostbare Spruchrollen auf den hier wieder trockenen Steinboden. Damit ließ sich bestimmt etwas machen.
Es umwickelte den Zauberstab mit den Spruchrollen, zog mit den Zähnen den Korken aus der Schnappsfalsche und begoss das Papier mit Alkohol. Dann stapfte es so lange mit seinen Hufen daneben auf den Steinboden, bis die Funken flogen und die improvisierte Fackel Feuer fing.
Eysel huldigte dem großen MacGyver, nahm die Fackel in den Mund und leuchtete in den Gang zu seiner Linken, den sie bisher noch nicht erkundet hatten. Sollte das Kampfmuli dort nachsehen? Die Fackel hielt bestimmt nicht lange, aber die Abenteurlust erwachte.
Eysel trabte in den nun schwach erleuchteten Gang.
Was Eysel nicht bemerkte ist, das aufeinmal die Rolle zu funkeln begann, es hatte aus versehen eine beschwörungsrolle verwendet, die mit dem Feuer zu reagieren begann. Erschreckt lies Eysel die Rolle fallen. Und stand wenige sekunden später vor einem Waschechtem Feuerelementar, welches denn schönen namen Hugo trug.
Das Feuerelementar versteht sich mit Eysel auch ohne verbale Kommandos und wird wohl die schöne Fackel mehr als gut ersetzten, denn es spendet mehr licht und wärme In dem hellen Licht des Elementars erkennst man knapp unter der Decke des gemauerten Ganges Leitungen und in regelmaessigen Abstaenden mit Glas verdeckte Vertiefungen.Eysel mochte Hugo und da dieser aufgrund der magischen Verbindung sogar Mulisch verstand, plauderte es mit ihm über dessen Leben in der Magiedimension. Ihm war oft langweilig, weil die anderen Feuerelementare im kosmischen Lavasee ihm intellektuell nicht gewachsen waren. Er wollte mit ihnen über den Sinn des elementaren Lebens philosophieren, aber sie spielten den ganzen Tag Feuerfussball und rauchten Schwefel. Hugo gefiel es, endlich mal etwas neues zu sehen, auch wenn es ein dunkler Gang und ein Muli war. Die beiden folgen dem Gang etwa 50m bis sie an eine offene Tuer gelangen, die in einen weiteren Raum fuehrt. Da Eysel nicht wusste was sich in dem nächsten raum befand schickte er Hugo als vorhut in den anderen Raum.
Und Brav wie Hugo ist geht das Feuerelementar in den Raum. Pseudotelepatisch uebermittelt es Eysel,das der Raum sicher sei , an der rechten Wand eine Tuer, an der Wand gegenueber eine Tuer, beide geschlossen. In der Mitte ... irgendwas das es nicht kennt. Eine Art recht grosse Aparatur am Boden. Kampfmuli Eysel trabte in den Raum und betrachtete die Apparatur. Nicht dass es Hände gehabt hätte, um irgendetwas zu bedienen, geschweige denn Technikkenntnisse, um überhaupt zu verstehen was das war...
Schalter und Hebel waren etwas für Nichthufer, Eysel konnte das Ding höchstens kaputttreten, aber davon ließ es erst einmal Abstand. Es war schon öfters vorgekommen, dass dann alles in die Luft flog.
Aber zumindest konnte das Kampfmuli mal nachsehen, ob es sonst noch etwas fand - Beschriftungen an der Apparatur oder Zauberfoki in den dunklen Ecken - und durchsuchte mit Hugo den Raum.
Im Lichtschein von Hugo, dem diese Welt fremd ist - also keine grosse Hilfe ist - erkenns man, dass die Beiden Tueren verschlossen sind, keine Tuergriffen haben und auch sonst nichts im direkten Umfeld der Tueren auf einen Oeffnungsmechanismus hinweist. Die "Aperatur" in der Mitte des Raumes erinnert an einen grossen Kompass (Durchmeser ca 1.5m)
und ist auch so beschriftet:
ein O in der Richtung des Ganges aus der hugo gerade gekommen ist
ein N rechts davon, in Richtung der einen geschlossenen Tuer
ein S links davon, auf eine Blanke Wand zeigend.
ein W gegenueber, auf dem deie Wand mit der zweiten geschlossenen Tuer zeigend
In der Mitte des Krieses Steckt ein Stab an dem, wie ein Dreieck zum Boden gehend eine art Metall ist, dass er zusammen die Kompassnadel bildet. Diese zeigt auf das W.
'Scheiße, ein doofes Rätsel', dachte sich Eysel.
Sowas mochte er gar nicht, damit hatte er schlechte Erfahrungen. Besonders wenn Cyon dabei war.
Hugo kannte sich damit ebensowenig aus, seine Expertise lag mehr in Lava.Also versuchte Eysel auf gut Glück die Kompassnadel mit der Schnauze in die Nord-Position zu drehen.
Die Nadel laesst sich nach einem Kurzen Ruck auch ganz leicht drehen, bis sie in der N Position mit einem deutlichen *Klick* einrastet. Die Tuer aus der die beiden gekommen sind schliesst sich. Weiter geschieht nichts.
Hugo jongliert mit 4 kleinen Lavabaellen die er aus seinem Koerper formt... eine kommt ihm aus und hinterlaesst einen Fleck geschmolzenen Fussboden.
'Ah ja...', dachte sich Eysel und drehte die Kompassnadel weiter in die Ost-Position.
Wieder rastet die Nadel ein, und die Tuer gegenueber des Ganges aus dem die beiden gekommen sind, gleitet auf (also die im Westen) und gibt einen Gang frei, der - im Schein von Hugo erkennbar - nach einigen Metern einen Knick nach rechts macht.
Eysel war mit sich zufrieden. Es hatte ein Rätsel gelöst, das Cyon normalerweise mit Feuerbällen und Manablitzen beschossen hätte, bis was passiert. Da zeigte sich wieder einmal die Überlegenheit des animalischen Intellekts.
Das Kampfmuli schickte den braven Hugo wie immer als Vorhut in den neuen Gang und trabte hinterher. Hoffentlich fanden sie bald etwas zu Essen, dieses andauernde "durch Gänge laufen" machte hungrig.
Am ende des Gangs ist ein Tuer ueber der folgende Zeichen angebracht sind:
G E N E R A T O R
Die Tuer hat zwar keinen Griff, aber links neben der Tuer ist in Hugo"s Schein deutlich eine Druckflaeche erkennbar, die man leicht mit der schnauze ereichen kann.
Eysel sah die Zeichen G E N E R A T O R. Leider hatte das Kampfmuli keine Ahnung, was das bedeutete, schließlich konnte es dieses Menschen-Geschwätz nicht lesen. Also fragt es Hugo.
Überraschenderweise hatte dieser sogar in der VHS (Vulkanhochschule) einen Kurs in "Widerwärtige Menschensprachen" belegt.
"Generator", las er gedanklich vor. "Das ist Latein und heisst 'Erzeuger'. Ach ja, die Antike. Das war eine wilde Zeit. Damals sind wir durch einen Dimensionsspalt in diese Welt gekommen und haben im Vesuv eine Jahrhundertparty gefeiert. Als wir dann nach Pompeji gelaufen sind..."
"Schon gut, schon gut", unterbrach ihn Eysel, "hinter dieser Tür ist als ein 'Erzeuger'? Erzeuger von was?"
Sie überlegten. Lange. In der Zeit hätte jemand leicht durch die Höhle gespült werden, seine Kleidung trocknen und ein Nickerchen machen können. Schließlich hatten sie alle Möglichkeiten besprochen, vom Kampfmuli-Befruchter über das Freudsche Über-Ich, bis zum lieben Gott. Außerdem meinte Hugo, er wäre schon ziemlich schwach und müsste bald wieder in seine Welt zurückkehren, also sollten sie sich besser beeilen sonst saß Eysel wieder im Dunklen. Der Feuer-Elementar flackerte auch schon.
Also drückte das Kampfmuli die Druckfläche, die es in der Wand gefunden hatte.
_________________ Always wear a fresh pair of underwear, because u never know when your lucky will come......
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