Wandertag (7): Keltentour an die Würm
Seit ich im Südwesten Münchens wohne, wandere oder radle ich gerne durch den Forstenrieder Park. Der ist zwar nicht wirklich “natürlich”, sondern aufgeforstet, aber erholsam ist es trotzdem. Quer durch den Park läuft die alte “Römerstraße” von Augsburg nach Salzburg (Via Julia) und wenn man dieser folgt findet man die Keltenschanze in Buchendorf.
An weiteren Hinterlassenschaften der Kelten interessiert, suchte ich ein wenig im Netz und stieß in *ähem* “interessanten” Esoterik/Neuheiden/Dämonen-Foren auf die Hügelgräber in Mühlthal an der Würm. Speziell über das dort so schön betitelte “Grab der Seherin”, das man angeblich vor einigen Jahren ausgebuddelt hat, wurde geredet.
Der genaue Standort war (wohl absichtlich) nirgends angegeben, nur dass es irgendwo im Wald in der Nähe der ehemaligen S-Bahn-Station “Mühlthal” lag. Also fuhr ich mal hin, um mir die Sache anzusehen.
Ich fuhr eine Route durch den Forstenrieder Park bis zur Römerstraße und dann nach Westen nach Buchendorf, um noch mal bei der Keltenschanze vorbeizuschaun und Fotos zu machen.
Die Keltenschanze ist eine vierseitige Erdwallkonstruktion, auf Fotos nicht wirklich abbildbar. Und recht viel mehr gibt es auch nicht zu sehen, aber historisch interessant ist es dennoch.
Der Römerstraße kann man weiter folgen, zumindest bis Gilching, dann verliert sich das ganze. Ich fuhr aber durch den Wald über Leutstetten nach Mühlthal.
Westlich der ehemaligen S-Bahn-Station Mühlthal geht es Richtung Norden in den Wald. An der Bahntrasse beginnt recht schnell westlich des Weges das Hügelgräberfeld. Alle der Hügelgräber sind natürlich seit Jahrhunderten schon geplündert, sind also gar keine Hügel, sondern Senken. Die Gräber nah am Weg sind von wohlmeinenden Menschen mit Steinskulpturen und bunten Bändern geschmückt, doch das Feld erstreckt sich weit in den Wald hinein, bestimmt mehr als ein Dutzend Gräber. Man erkennt leichte Trampelpfade von Hügel zu Hügel und tiefer im Wald sogar kleine Feuerstellen. Hier sind also zeitweise durchaus einige alternativ gesinnte Menschen unterwegs.
Auch östlich des Weges sind einige Hügelgräber und am Ende des Feldes direkt neben der Bahnstrecke sieht man das sogenannte “Grab der Seherin” schon von weiten. Es ist nämlich bunt geschmückt und gut frequentiert. Viele der Spaziergänger machen einen Abstecher, so dass sogar ein Hinweis dort platziert wurde, es aufgrund der Waldbrandgefahr bitte zu unterlassen, Kerzen aufzustellen.
Ich fuhr noch ein wenig kreuz und quer durch den Wald, doch mehr interessantes konnte ich nicht entdecken. Die richtig geheimen Orte habe ich bestimmt übersehen. Über Gauting fuhr ich zurück nach Buchendorf und durch den Forstenrieder Park nach Hause.
Und bevor jemand fragt: Eine “spirituelle Erfahrung” hatte ich nicht. Wahrscheinlich war das Wetter zu schön.
am 25. Oktober 2011 um 13:31 Uhr.
Grab der Seherin…
Ich hätte trotzdem gedacht, daß sich das Interesse hauptsächlich auf dieses Grab bezieht und die anderen Gräber ziemlich nichts abbekommen, aber Nusas Beobachtung, die er im Blog von Massive Squad beschrieben hat, ist eine andere….