Tausend Schiffe trieb der Wind

Als Kind/Jugendlicher war ich ein absoluter Lesemuffel, nur Comics haben mich fasziniert, die habe ich dafür schier verschlungen (da waren ja auch Bilder drin). Nur ein eher Jugendbuch gab es, das ich zweimal gelesen habe. Tausend Schiffe trieb der Wind von Barbara Bartos-Höppner. Letzte Woche habe ich es nun zum dritten Mal gelesen.

Tausend Schiffe trieb der Wind schmückt die Geschichte um den Aufbruch der Wikinger in der Zeit von 750 bis 900 A.D. in Romanform aus. Im Mittelpunkt der, für nicht mehr Jugendliche weniger spannenden denn interessanten Handlung steht Björn Einarssohn, der nach seinen ersten Wikingfahrten neue Schiffe entwickelt. Die heute bekannten hochseetauglichen Langboote. Über mehrere Jahre, von der Jugend Björns bis zu seinem Tod als dreifacher Vater beschreibt Bartos-Höppner das Wesen der Wikinger, die geschichtlich fundierten Wikingfahrten nach England, Irland, Frankreich und schließlich bis ins Mittelmeer, aber auch die eigenen Konflikte und Probleme in Norwegen.

Die Charaktere, insbesondere Björn Einarssohn und seine Familie werden Stück für Stück gut entwickelt und der Leser wird sicher einen Charakter finden, mit dem er sich besonders identifizieren kann. Der Roman zeigt deutlich, dass die Wikinger nicht bloß raubende und mordende Barbaren (oh, das schon auch) sondern durchaus eine handwerklich und sozial entwickickelte Kultur ohne dämliche Hörner an den Helmen waren.

Für Jugendliche, die sich für Geschite und die Wikinger interessieren, ist Tausend Schiffe Trieb der Wind ein hervorragendes Buch. Für Erwachsene fehlt dem Buch wohl etwas an Spannung oder historischen Details (je nachdem). Für Jugendliche denke ich, ist das Gleichgewicht zwichen historischer Genauigkeit (soweit ich das beurteilen kann ohne mich näher in die Materie einzulesen) und Fiktion, Spannung und Unterhaltung gut getroffen.

Weihnachten ist zwar jetzt vorbei, aber vielleicht hat ja der eine oder andere Cousin, Neffe, Nichte oder was weiß ich nochmal Geburtstag.

Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_Bartos-H%C3%B6ppner

Ein Kommentar zu “Tausend Schiffe trieb der Wind”

  1. Nusa

    Wikinger sind toll. Ich mag die “Hammer und Kreuz”-Trilogie von Harry Harrison und John Holm. Hat keine sonderlich guten Kritiken bekommen und ist auch nur noch antiquarisch erhältlich. Aber mir gefiel die Erzählung über die Wikinger-Überfälle auf England und Shef, einen jungen anglo-nordischen Mischling, der die Geschichte in eine neue Bahn lenkt: In England und Skandinavien entsteht ein anglo-nordisches Imperium, in dem Christen und Anhänger der nordischen Götter friedlich zusammenleben und sich mit Byzanz, Deutschem Reich und dem Papst kloppen.
    1. Teil: “Der Hammer des Nordens”
    2. Teil: “Der Pfad des Königs”
    3. Teil: “König und Imperator”
    Unterhaltsame Alternativwelt-Trilogie mit Fantasy-Elementen, aber wie gesagt nur schwer zu kriegen.

Einen Kommentar schreiben:

Du mußt angemeldet sein um einen Kommentar abgeben zu können.