Tomb Raider: Underworld
Wie in den meisten Vorgängerversionen reist der Spieler mit Frau Croft um die ganze Welt, um diesmal in den verschiedensten, über die Welt verteilten Unterwelten, Artefakte zu suchen.
Underworld setzt die Handlung aus dem ersten Tomb Raider von 1996 (bzw. dem Remake als Tomb Raider: Anniversary) und Tomb Raider: Legend fort. In Tomb Raider (Anniversary) vereitelt Lara die Pläne von Natla, der unsterblichen (Ex-) Königin von Atlantis. Tomb Raider: Legend rollt Laras Kindheit und Vergangnheit auf, führt den Konflikt mit ihrer früheren Kollegin und Freundin Amanda ein und zeigt wie Laras Mutter in Avalon verschwindet. Underworld führt nun bei Laras Suche nach ihrer Mutter diese beiden Handlungsstränge zusammen und bringt sie zu einem (vorläufigen) Abschluß.
Die Stimmung, die die Handlung vermittelt, ist eher düster und dramatisch. Der Spieler, wenn er sich nicht vom Sammeln der Schätze und Relikte (Secrets) ablenken läßt, hängt gefesselt daran, das Ziel der Handlung zu erreichen.
Spieltechnisch hat sich nicht viel geändert: Natürlich hat Frau Croft, wie in jedem Tomb Raider, noch mehr neue akrobatische Kunststücke gelernt. Lara ist von Anfang an stark bewaffnet, der Kampf gegen Gegner tritt aber, obwohl er durchaus vertreten ist, gefühlt mehr in den Hintergrund als in Legend. Besonders fällt hier auf, dass es keine Bossgegner mehr gibt. Die Story ist Tomb Raider gemäß spärlich, aber dramatisch gut umgesetzt. Das Lösen von “Wie soll ich denn bitte da hinkommen?”-Rätseln steht im Vordergrund.
Einerseits finde ich es gut, dass es nun keine nervigen Bosskämpfe mehr gibt, andererseits fehlt so jedoch das “Hurra, geschafft”-Gefühl.
Grafisch ist Underworld nochmal ein gutes Stück besser als Anniversary und Legend – so gut, dass es auf meinem System ruckelt, gelegentlich selbst auf mittleren Details. Auf der höchsten Stufe ist der Detailgrad (für ein Action-Adventure) sehr hoch und auf der Höhe der Technik, was bei den klassischen Pre-Legend-Teilen nun so überhaupt nicht der Fall war. Lara Crofts Bewegungen sind sehr flüssig, viele kleine neue Animationen lassen die Bewegung “realistisch” und dynamisch wirken. “Realistisch” natürlich begrenzt, denn solche Sprünge sind wohl kaum möglich, aber im Vergleich zu Pre-Legend-Spielen doch eher realistisch.
Die Graphik überzeugt durchgängig, und die farblich auch sehr unterschiedlichen Level sind teilweise sehr beeindruckend und innovativ. Es waren keine “Nerv-mich-zu-Tode”-Abschnitte dabei, wie sie bisher jeder Teil hatte und relativ wenige zeitabhängige Rätsel. Durch das oben genannte Fehlen von Endbosskämpfen stellt sich jedoch das “Wow, endlich geschafft”-Gefühl nicht ein. Ich hab irgendwie nicht das Gefühl, es durchgespielt zu haben, obwohl es zu Ende ist – und das nicht weil die Entwickler das Spiel abgeschnitten hätten (wie bei Gothic 3). Die Handlung ist durchaus sinnvoll geschlossen, läßt aber (natürlich) Raum für einen nächsten Teil offen.
Die musikalische Untermalung ist sehr passend und stimmungsvoll, die Soundeffekte gut. Auch die Stimmen und die Sprache sind sehr gut, kommen jedoch zu selten (nur in den wenigen Zwischensequenzen) zur Geltung.
Im Großen und Ganzen sehr empfehlenswert – wenn man Anniversry und Legend gespielt hat. Ansonsten erschließt sich die Handlung nicht sonderlich gut und würde damit natürlich auch nicht so fesseln. Für Tomb Raider-Neulinge aber -Interessierte empfiehlt es sich zuerst Anniversary und Legend zu spielen (in dieser Reihenfolge). Die klassischen Pre-Legend-Spiele sind aus heutigem Technikniveau nur noch für Nostalgiker oder Hardcore-Fans spielbar.
am 11. Dezember 2008 um 01:27 Uhr.
Alles was ich von Tomb Raider bisher gespielt habe, war eine Demo in der Win95-Ära vor Tausenden von Jahren. Also nicht mal zu Zeiten, in denen ich noch PC-Spiele gespielt habe, hab ichs mit Lara Croft getrieben. Jetzt ist es wohl schon zu spät.
Den grottigen Film hab ich aber gesehen…
am 12. Dezember 2008 um 23:33 Uhr.
Gabs da nicht sogar zwei? Den ersten hab ich gesehen, hab ihn sogar auf DVD von meinem Cousin “geerbt” (er wollt ihn nicht). Fand ich jetzt gar nicht mal soo schlecht. Es gibt deutlich schlimmere PC-Game umsetzungen (Wing Commander ), aber vielleicht seh ichs auch nur durch den verklärten Blick dessen, der auch alle Teile daheim rumliegen hat