Nostalgie pur (1) – UFO: Enemy Unknown

Das ist das Intro zu einem der coolsten PC Spiele überhaupt. Naja, auf jeden Fall damals. 1993.

Hardwareanforderungen:
IBM PC 386, 486 und Kompatible
20 MHz, CD-ROM-Laufwerk (150KB konstante Übertragungsrate)
MS-DOS 5.0 oder höher, MS-CD-ROM-Erweiterung 2.1
4 MB RAM
VGA Grafik
Maus, Tastatur
Unterstützt Adlib, Soundblaster, Roland oder zu 100% kompatible Soundkarten

UFO: Enemy Unknown von Microprose war (ist) ein interessanter Mix aus Mikro- und Makromanagement. Zum einem musste man global als Organisation X-COM die Erde gegen Außerirdische Invasoren verteidigen in dem man rund um die Welt Stützpunkte aufbaut um UFOs abzufangen. Dazu braucht es natürlich Geld, und das kommt von den verschiedenen Nationen – abhängig davon, wie zufrieden sie mit den Leistungen von X-COM sind. Damit erforderte das Spiel nicht nur globale Strategie, sondern war auch eine Wirtschaftssimulation (auf niedrigen Niveau).

Zum anderen durfte man die Kämpfe gegen Aliens aus abgeschossenen UFOs oder in Antiterroreinsätzen selbst in rundenbasierter Taktik-Strategie leiten. Damit konnten Außerirdische Technologien und Materialien erbeutet aber auch lebende Aliens gefangen werden. Dies wiederum ermöglicht Forschung, Entwicklung und Herstellung neuer Technologien, um seine Soldaten auszustatten, die sich – wenn sie überlebten – verbesserten und in militärischen Rängen aufstiegen.

Mit der Zeit kamen dann immer mehr und immer stärkere Aliens in immer größeren Schiffen. Über die Forschung entwickelt man schließlich selbst Raumschiffe um die Aliens da zu bekämpfen, wo sie herkamen: auf dem Mars.

Klingt jetzt alles eher trocken? Naja, wars eigentlich nicht. Es blieb immer spannend – Wartezeiten konnte man durch beschleunigen der Zeit überbrücken.

Was mir aber noch viel spannender/lustiger als allein das Spiel selbst in Erinnerung geblieben ist, ist das cheaten. Wir haben damals (mit 11 oder 12 Jahren) oft zu zweit dran gespielt, Spielstände wurden auf 3,5 Zoll Disketten transportiert. Irgendwann fanden wir sogenannte Hex-Codes in Spielezeitschriften. Verstanden haben wir nicht viel davon, was wir da wirklich gemacht haben, aber wir haben die Spielstände direkt in der Binärdatei mit einem Hex-Editor (Ja, daher kommt die Hexe Dieter!) editiert, um so die Werte der Soldaten anzupassen, die Stützpunkte nach unserem belieben aufzubauen oder uns genug Geld und Material zu verschaffen. Dabei haben wir uns nicht an die in der Zeitschrift angegebenen Cheats beschränkt, sondern selbst rumprobiert Ja, das war wirklich cool, denn für Kinder in unserem Alter damals war das Spiel doch recht anspruchsvoll.

Der Nachfolger X-COM: Terror from the Deep (1995) war dann leider nicht ganz so toll. Das Spielprinzip war zwar exakt das selbe, nur die Bedrohung kam nun nicht mehr aus dem Weltall, sondern aus den Weltmeeren – denn da hatten sich die bösen Aliens zuvor schon eingenistet. Es kam jedoch nicht an seinen Vorgänger heran, dafür war es zu langatmig, weniger übersichtlich und deutlich schwerer. Dennoch wurden die ersten beiden Teile von keinem der Nachfolger in der X-COM Reihe erreicht: X-COM Apocalypse (1997) beschränkt den (jetzt auch Echtzeit) Kampf gegen die Aliens auf eine einzelne Stadt, X-COM Interceptor (1998) verbindet Weltraum Schlachten (Wing Commander-like) mit Wirtschaftssimulation, X-COM: Enforcer (2001) ist schließlich ein 3rd-Person-Shooter. Gespielt habe ich die aber alle nicht (bis auf die Demo von Apocalypse).

Was mich jetzt in meinen “Nachforschungen” (also Interent-surfen) sehr überrascht hat: Es gab neben der damals noch üblichen Amiga Version eine Playstation Version. Sowohl von UFO: Enemy Unknown als auch von X-COM: Terror from the Deep! – Und dazu unter anderem noch eine Japanische! Das zeigt, wie verbreitet und beleibt das Spiel damals war.

Relativ neu sind die Entwicklungen in der UFO Serie, also die mehr oder minder inoffiziellen Nachfolger: UFO: Aftershock, Aftermath, Afterlight. Gespielt hab ich keines.

Inzwischen gibt es eine Open Source Entwicklung zu UFO, mich hat sie bisher jedoch noch nicht überzeugt, aber vielleicht ist sie inzwischen einen neuen Versuch wert. Es gibt wohl noch weitere, die hab ich aber noch nicht angeschaut. Da spiele ich lieber wieder das gute, alte UFO Enemy Unknown was selbst auf den heute viel schnelleren Rechnern und unter Windows XP, Linux, Unix, MacOS… mit Hilfe von DOSBox läuft.

Oh, anscheinend kann man die ganzen X-COM spiele über Steam kaufen. Nur wer will schon Steam.

Quellen und Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/X-COM
http://www.ufopaedia.org

http://www.strategycore.co.uk/xcom/pg/start

http://ufoai.sourceforge.net/
http://www.dosbox.com/

2 Kommentare zu “Nostalgie pur (1) – UFO: Enemy Unknown”

  1. Murli

    Ja das waren noch Zeiten. Ich hab immer TFTD gezockt – hatte da ne Demo und hab immer wieder das gleiche Level gespielt.

    Hab vor einem Jahr auch mal einige Wochen einen UFO Nachfolger gespielt: UFO Extraterrestrials. Da kam schon wieder das alte Feeling auf

    http://www.ufo-extraterrestrials.com/

  2. Nusa

    Ich glaub, ich war sogar mal bei dir und du hast mir das Spiel gezeigt. Das war irgendein X-COM, wahrscheinlich dann diese Demo. Selber hab ich es nie gespielt, aber das kann ich wahrscheinlich von jedem PC-Spiel sagen, das Gregor hier noch vorstellen wird. (Alles was ich kenne ist Carmageddon, allerlei von Blizzard und Knights of Xentar ;) )

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